Prof. Dr. phil. Konrad Hentrich

Einer der bedeutendsten Mundart-, Namens- und Siedlungsforscher des Eichsfeldes, international renommierter Linguist

Konrad Hentrich wurde am 10. Oktober 1880 in Leinefelde geboren, machte im Jahre 1901 am Heiligenstädter Gymnasium Abitur und studierte schließlich Deutsch, Englisch und Französisch an den Universitäten München, Berlin und Greifswald, wo er 1905 zum Dr. phil. promovierte. An der Universität Greifswald schreibt er eine Prüfungsarbeit über "Die Mundart von Leinefelde" und wird durch Professor Reiffenscheidt in die Volkskunde eingeführt.

Hentrich  arbeitete im Experimental-phonetischen Laboratorium des College de France in Paris bei Professor Rausselat, der ihn sehr schätzte.

Im Schuldienst wirkte er u.a. in Düren, Essen, Mönchengladbach und Köln.

Nachdem er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Phonetischen Institut der Universität Hamburg gewesen war, wirkte er seit 1921 als Dozent und schließlich als Professor für Deutsche Philologie an der Universität Riga. 1925 siedelte Hentrich nach Hamburg über, wo ihm bis 1933 am Pädagogischen Seminar in Altona als Dozent und Fachlehrer für Sprechkunde die Ausbildung der Studienreferendare oblag. Während dieser Zeit kam er auch in Kontakt mit Albert Einstein und Max Planck. Von 1933 bis 1943 war Hentrich als Studienrat am Gymnasium Christianeum in Hamburg tätig, bis er vorzeitig durch die Nazibehörden pensioniert wurde.
Hentrichs Hauptwerk galt der Sprach- und Siedlungsgeschichte des Eichsfeldes, dem er zeitlebens treu verbunden blieb. Zusammen mit Dr. Klemens Löffler gründete er im Jahre 1906 den "Verein für eichsfeldische Heimatkunde" und die wertvolle Zeitschrift "Unser Eichsfeld". In sechs Jahrzehnten schrieb Hentrich für eine Vielzahl von Zeitschriften wissenschaftliche Beiträge. Alljährlich besuchte er gern unser Eichsfeld, weilte in seinem Geburtsort Leinefelde und nahm noch bis ins hohe Alter an Tagungen und Kongressen teil.

Er verstarb am 22. Juni 1972 und wurde auf dem Hauptfriedhof Altona beigesetzt.

Ein Denkmal des Forschers steht vor der nach ihm benannten Grund- und Regelschule in der Geschwister-Scholl-Strasse.

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