Der Hülfensberg

Im Südwesten des Eichsfeldes, auf dem 448 Meter hohen Hülfensberg ragt weithin sichtbar das Dr.-Konrad-Martin-Kreuz empor. 

 Der Hülfensberg ist der älteste und bedeutendste Wallfahrtsort im Eichsfeld.

Die Kirche selbst ist ein dreischiffiges, einer Krypta ähnliches Gebäude im frühgotischen Stil.

Da zwischen dem Hülfensberg im Eichsfeld und dem Werratal in Hessen die innerdeutsche Grenze verlief, war der Wallfahrtsort über 40 Jahre lang nur für wenige Eichsfelder erreichbar.

Zur Geschichte:

In früheren Zeiten war der Hülfensberg eine germanische Kult- und Opferstätte. Die Form und Lage des Berges lassen das schon von weitem erkennen. Bestätigt wird es jedoch durch frühhistorische Funde auf dem Berg aus der Zeit um Christi Geburt.

Später entstand an dieser Stelle ein christlicher Wallfahrtsort. Im 14. Jh. (1360) wurde dort die erste Pfarrkirche errichtet.

Dieses romanische Hülfenskreuz ist das älteste und bedeutendste Sakralkunstwerk des Eichsfeldes.

Eigentlich hieß der Berg "Stuffenberg". Im 14. Jh. wurde sein Name in "Hülfensberg" geändert. Das hängt mit einem alten Kreuz, dem "Hülfenskreuz", zusammen, welches als Wallfahrtskreuz noch heute große Bedeutung besitzt  und als eines der berühmtesten Kreuze des Mittelalters von den Menschen verehrt wurde. 

Wann und unter welchen Umständen es auf den Berg gekommen ist, weiß man nicht.

Die wahrscheinlichste Volksüberlieferung besagt, dass es der heimkehrende Kreuzritter Henning von Bartloff von seiner Reise ins Heilige Land mitgebracht haben soll. Bewiesen ist diese Geschichte jedoch nicht. 

Das Kreuz war jedoch schon vor der Erbauung der jetzigen Wallfahrtskirche auf dem Berg.

Ein Bericht aus dem Jahre 1429 besagt, dass die Bewohner der Hansestädte Lübeck, Hamburg und Bremen zahlreich zum Hülfensberg Wallfahrteten. Aber auch aus Lüneburg, Braunschweig, Hildesheim und Bamberg kamen Prozessionen hierher.

In kriegerischen Zeiten diente der Hülfensberg allerdings auch als Zufluchtsort, wohin sich die Bewohner der umliegenden Dörfer verschanzten.

Im Jahre 1860 wurde auf dem Hülfensberg nach langjährigen Bemühungen das Franziskanerkloster gegründet. Seit dieser Zeit sind die Patres vom Orden des hl. Franziskus von Assisi auf dem Hülfensberg ansässig.

Seit dem Jahre 1933 erhebt sich auf dem kleinen Plateau an der Nordseite des Berges ein mächtiges Kreuz. 

Es wurde zum Andenken an den mutigen Paderborner Bekennerbischof Dr. Konrad Martin errichtet, der in der Nähe des Berges, in Geismar, geboren wurde und dessen Namen es trägt. 

Ihm ist die Franziskaner-Niederlassung auf dem "Berg der heiligen Hülfe" im Jahre 1860 mit zu verdanken.

Das Kreuz ist über 20 Meter hoch und überragt die Bäume des Berghanges. 

In unmittelbarer Nähe des Kreuzes wurde im März 1990 eine Gedenktafel eingeweiht, die an das Unrecht der letzten Jahrzehnte erinnern soll. Sie trägt die Inschrift:

  

Pilger aus Ost und West
betet für die Opfer
der faschistischen und stalinistischen Diktatur!
Herr laß ihre Leiden
unserem Lande
zum Segen werden!
18. März 1990

Wegen seines angegriffenen Zustandes wurde das Kreuz im Frühjahr 1990 demontiert und im Mai 1991 nach Restaurierungsarbeiten erneut eingeweiht.

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